Bad Honnef | Seine Flucht aus dem Kriegsland Syrien verlief dramatisch, täglich lauerte auf ihn der Tod. Dann die Erlösung. Im April 2015 fand Majed Asad mit anderen Flüchtlingen in Bad Honnef eine neue, sichere Heimat. Und Unterstützer, die ihm dabei halfen, mit seinen traumatischen Erlebnissen umzugehen.
Zu ihnen zählt Rita Pütz vom Café International im Tal. Sie kümmert sich um den 45-Jährigen, wie um viele andere Flüchtlinge auch. Die engagierte Adventistin besorgte ihm und seiner Familie sogar eine Wohnung. Seine Frau und die vier Kinder im Alter zwischen 8 und 13 Jahren kamen Anfang Februar nach Deutschland.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sorgten dafür, dass Asad und jetzt auch seine Familie gute Bedingungen vorfanden, kümmerten sich um die Wohnungseinrichtung, Kleidung und soziale Kontakte vor allem für die Kinder. Trotzdem: Die Bad Honnefer Neuburger sollen offensichtlich nicht glücklich werden. Seit fünf Wochen müssen sie mit den knapp 400 EUR auskommen, die der Ehemann und Vater vom Staat erhält. Die Leistungen für den Rest der Familie versagte bislang das Jobcenter.
Den Grund kennen Rita Pütz und die Asads nicht. Alles sei ordnungsgemäß und rechtzeitig erledigt worden, so die Helferin, der Vater habe einen Titel für zunächst drei Jahre, Frau und Kinder seien mit gültigen Pässen eingereist.
Um den Unterhalt für seine Familie bezahlen zu können, muss sich Majed Asad in seiner Not Geld leihen, was ihm sehr schwerfällt. Er fühlt sich schlecht, für ihn ist das ein entwürdigender Zustand.
Rita Pütz fragt sich, ob er das geliehene Geld jemals zurückzahlen kann. Sie versteht nicht, wie man einer Familie, die ihre Heimat verloren hat, so viele Steine in den Weg legen kann. Hinzu kommt, dass Bürgermeister Otto Neuhoff große Hoffnungen in die Neubürger setzt, damit Bad Honnef unter gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten eine starke Zukunft hat.
Rita Pütz macht sich derweil große Sorgen um die Flüchtlingsfamilie, weiß nicht, wie es weitergehen soll, wenn das Job-Center nicht bald zahlt. Auf Anfrage von „Honnef heute“ hieß es dort nur: Kein Kommentar – aus datenschutzrechtlichen Gründen.