Bad Honnef/Bonn | Dramatische Situation beim altehrwürdigen Bonner General-Anzeiger. Hieß es zunächst, 40 Mitarbeiter aus dem technischen Bereich würden ihren Arbeitsplatz verlieren, berichtete die Lokalzeit gestern von 80 Mitarbeitern, die entlassen werden sollen.
Nach drastischem Auflagenrückgang in den letzten Jahren und einer schlecht ausgelasteten Druckerei zieht die Geschäftsleitung offensichtlich nun die Reißleine und lässt extern drucken. Immerhin: Die Hälfte der Kosten einer Papierzeitung entstehen durch Druck und Vertrieb.
Auch wegen geringer Honorarzahlungen stand der Verlag laut MEEDIA in der Kritik. So musste der General-Anzeiger vor drei Jahren 50.000 EUR wegen Dumping-Honoraren nachzahlen. In einem Fall erhielt der klagende Journalist pro Textzeile 21 Cent, pro Foto 20.45 EUR. Zum Vergleich: 1966 honorierte die Zeitung freie Mitarbeiter für eine Zeile bereits mit 35 Pfennig.
Ebenfalls 2013 bekam der GA vom Berufsverband freier Journalistinnen und Journalisten :freischreiber den Hölle-Preis für besonders unfairen Umgang mit freien Mitarbeitern zugesprochen.
Warum immer mehr Zeitungsverlage Dienstleistungen und Produkte aufgeben müssen, beschreibt dieser FAZ-Arikel.
Und warum es bald wieder „honnefshopping.de“ geben wird, lesen Sie in den nächsten Tagen auf honnef-heute.de.