Bad Honnef | Der Ernstfall kann schneller eintreten als man denkt. Erst kürzlich musste in Bonn-Beuel mitten im Zentrum eine Bombe entschärft werden. Was in der Bad Honnefer Vorstadt geschah, kann auch am Fuße des Drachenfels‘ zum Problem werden. Aber: Ist die Stadt auf einen solchen Vorfall genügend vorbereitet? Stimmen Abläufe und Kommunikation?
Samstag fand der erste gemeinsame Test aller Hilfsorganisationen statt: Die Feuerwehren aus Bad Honnef und Rheinbreitbach, Polizei, Malteser, THW und DRK-Bereitschaften aus Bad Honnef und weitere aus dem Rhein-Sieg-Kreis stimmten ihre Zusammenarbeit ab. Einsatzleiter war Franz Josef Tix, stv. Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef.
Das Szenario: Eine Bombe wurde im zentralen Kanalschacht am Markt entdeckt.
Ziel der Übung war die die Überprüfung von Abläufen und Kommunikationswegen für den Fall einer möglichen Großschadenslage. Die Trägerschaft lag bei der Stadt Bad Honnef.
Mit welchen Komplikationen die Hilfsdienste rechnen müssen, zeigte sich gleich bei der Anfahrt des ersten Feuerwehrfahrzeuges, dessen Besatzung zur Sicherung der Fundstelle anrückte: Falschparker behinderten die Zufahrt. Ein kompliziertes und zeitraubendes Fahrmanöver war erforderlich, um den Einsatz durchführen zu können.
Bereitstellungsräume für die Hilfsorganisationen wurden vor dem Kurhaus, am Frankenweg und im Lohfeld eingerichtet. Weiträumig wurden die Gefahrenstelle von Feuerwehr, THW und Polizei gesichert und der Verkehr umgeleitet.
Im Cura-Krankenhaus, das sich in der 300-Meter-Gefahrenzone befand, musste ein Flügel komplett evakuiert werden. Die Aufgabe hier: 20 Patienten an sichere Orte bringen.
Routiniert meisterten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Malteser, des DRK und der Johanniter den Transport der zum Teil „schwer körperbehinderten Patienten“. Zugute kam ihnen dabei die technisch hochwertige Qualität der Hilfsmittel und Fahrzeuge.
Die Einsatzstellen befanden sich in der Konrad-Adenauer-Schule und im Rathaus. Bürgermeister Otto Neuhoff erkundigte sich vor Ort über den Verlauf der Übung.
Bürgerinnen und Bürger konnten sich am Übungstag über ein eigens eingerichtetes Bürgertelefon informieren, die Presse bekam am Einsatzort alle erforderlichen Infos.
Gegen 17 Uhr ging die Übung zu Ende. In der nächsten Woche will die Stadt eine Auswertung vornehmen.
Fotos: Thomas Scheben