Bad Honnef | Die FDP hat sich schon lange für eine große Sporthalle in Aegidienberg ausgesprochen. Nun hat auch Sebastian Wolff (CDU) im Sportausschuss gesagt: „Natürlich will ich eine große Sporthalle.“ Trotzdem war das Ergebnis der Sportausschusssitzung nur teilweise befriedigend: Die Allianz lässt weiter prüfen.
Der klare Auftrag an die Verwaltung, sich mit aller Kraft und allem Personal um ein Finanzkonzept für eine zweizügige dreiteilbare wettkampffähige Sporthalle in Aegidienberg einzusetzen, wurde wieder nicht erteilt. Stattdessen muss sie sich auch mit einem Finanzierungskonzept für eine kleine Lösung in Aegidienberg auseinandersetzen, obwohl die niemand will. Denn sie sieht nur eine kleine solitäre Halle vor oder den Anbau einer kleinen Halle an die bestehende der Theodor-Weinz-Schule.
Eine solche Umsetzung hält die Verwaltung für nicht weiter verfolgenswert. Sie sei unwirtschaftlich und würde die Belange des Sports nicht ausreichend berücksichtigen. Bürgermeisterin Wally Feiden führte noch einmal bildlich die Konsequenzen einer zusätzlichen kleinen Sportstätte vor Augen: „Die neue Halle würde an den bestehenden Sanitärbereich angebaut, die Hallenflächen könnten nicht miteinander verbunden werden. So kann dem Bedarf des Sports nicht Rechnung getragen werden.“
Der Technische Beigeordnete Jopa Vedders hatte zuvor auf die Beschlussempfehlung und auf die dort veröffentlichten Berechnungen hingewiesen. Demnach würden bei der kleinen Lösung Sanierung- und Baukosten von insgesamt 2,4 Millionen Euro anfallen, hinzu kämen die Betriebskosten. Außerdem müsste eine Änderung des Planungsrechts erfolgen, was einer umfangreichen Prüfung bedürfe.
Seitens der Parteien wurden keine neuen Argumente für oder gegen eine große Lösung vorgetragen. Rainer Quink erklärte erneut, dass die FDP eine große Lösung in Aegidienberg will, Sebastian Wolff (CDU) rechnete den Unterschied von 1,8 Millionen Euro zwischen den Modellen vor („Die sind ein gutes Argument, beide Optionen offen zu halten“), der BÜRGERBLOCK will bei der gegenwärtigen Haushaltslage eigentlich überhaupt keine neue Sporthalle, die Grünen errechneten, dass es für 1,8 Millionen Euro Mehrkosten nur knapp 200 Quadratmeter mehr Hallenfläche gäbe und allein der Abriss der alten Turnhalle 400.000 Euro betragen würde. Die Zahl wurde umgehend von Jopa Vedders korrigiert, in dieser Summe seien auch andere Leistungen enthalten. Der eigentliche Abriss koste knapp 150.000 Euro.
Stadtkämmerin Sigrid Hofmans sagte, eine Finanzierung aller Modelle sei über den Haushalt nicht möglich. Allerdings eröffne der angedachte Eingang der Sportanlagen in einen Eigenbetrieb große Chancen nicht nur für die Realisierung einer neuen Halle sondern auch für die Bewältigung des Sanierungsstaus.
Zu einem Höhepunkt des Abends geriet die Einlassung von Stadtsportverband-Vorsitzendem Karl-Gert Hertel. Er mahnte eindringlich, nicht wieder zu vertagen sondern zu entscheiden: „Tun Sie endlich was, gehen sie nach vorn.“ 1984 sei die letzte Sportstätte in Bad Honnef geschaffen worden. Auf Grund finanzieller Notwendigkeiten würde der Sport in dieser Stadt kurzgehalten. Politik und Verwaltung sollten endlich einen kühnen Schritt wagen, die kleine Lösung würde den Bedarf des Sports in der Sportstadt keinesfalls decken. „Tun Sie es jetzt, machen Sie es jetzt.“
Bürgermeisterin Feiden: „Wer etwas verhindern will, der sucht nach Argumenten.“ Der Prüfauftrag für eine große Halle müsse jetzt beschlossen werden, „kleiner geht immer.“
Obwohl der ehemalige Vorsitzende des Rhöndorfer TV Hansjörg Tamoij (CDU) noch einmal das Register Mehrkosten für die Familien zog, die letztlich die höhere Beteiligung der Vereine an der Sporthalle mitragen müssten, hatte man auch bei ihm den Eindruck, die letzten Argumente seien geliefert, jetzt folgt der kühne Schritt.
Nicht ganz. Mit den Stimmen des Bürgerblocks und der Allianz beschloss der Sportausschuss noch einmal verschiedene Prüfaufträge, auch die Prüfung der kleinen Lösungen. Die werden sich ins Land ziehen. Kämmerin Hofmans: „Das dauert mindestens bis zum Frühjahr.“
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UNGLAUBLICH: Warum lädt die Allianz die Sportvereine einen Tag vor der Sitzung des Sportausschusses zu einem Gespräch?
Dort wurde ihr EINDEUTIG und eindringlich mitgeteilt, dass nur die große Lösung sinnvoll ist. Die jetzt wieder zu untersuchende kleine Lösung ist k e i n e Lösung für den Honnefer Sport.
Als Sportler und Ehrenamtler kann man nur enttäuscht sein.
Alle ehrenamtlich Tätigen im Honnefer Sport sollten mal ihre Aufgaben „ruhen lassen“, damit die Politik endlich mal begreift, was das für eine Stadt wie Bad Honnef bedeutet.
Ich überlege mir, ob ich nicht die EHRENAMTSKARTE zurückgebe.
Ich möchte noch etwas hinzufügen und den Politikern gratulieren, weil sie die Spende von 500.000,– Euro so eben an den Tunerbund in Frankfurt verschenkt haben.
Leider wird von verschiedenen Ratsmitgliedern immer noch vollkommen ignoriert, dass es sich bei den „nur“ 200 qm mehr für 1,8 Mio € um eine wettkampftaugliche dreiteilbare Zweifachsporthalle handelt, wie sie von den Sportvereinen in Bad Honnef dringend gebraucht wird. Bei den 800 qm der sogenannten „kleinen“ Lösung handelt sich um keine einheitliche Fläche, sondern sie verteilt sich auf zwei getrennte Einfeldhallen mit dazwischen gelagertem Sanitärbereich/Umkleiden, die nicht zusammengelegt werden können. Das entspricht nicht dem Bedarf der Sportvereine.