Vier bis sieben Kilometer in der Stunde langsam dürfen die Autofahrer in dem verkehrsberuhigten Bereich der Kardinal-Frings-Straße fahren. Tun sie aber nicht. Sie brettern fünfmal so schnell durch das Wohngebiet, in dem zu einem großen Teil die Menschen wohnen, die Verwaltung und Politik gerne in der Stadt sehen: junge Menschen aus jungen Familien. Von denen sollen weitere 3.000 nach Bad Honnef ziehen.
Bereits 1989 wurde in der familienfreundlichen Straße auf Antrag der Anwohner die Geschwindigkeit behördlich gedrosselt. Grund für die Vorsichtsmaßnahme: Die vielen Kinder. An deren Sicherheit scheint der Verwaltung nicht mehr viel zu liegen.
Sie bestätigt, dass die Autos dort deutlich zu schnell fahren würden und empfiehlt gleichzeitig, die Geschwindigkeitsübertretungen zu legalisieren – überall sollen nun Schilder Zone-30 aufgestellt werden. Auch weil „das Verhältnis von Weg und Zeit nicht mehr hinreichend nutzungsverträglich“ sei. Mein lieber Beamter.
Dass die Anwohner bei einer solchen Logik in Protesthaltung gehen und sogar einen Zusammenhang mit einer angedachten Bebauung des Hockeyplatzes vermuten, liegt auf der Hand. Ohne eine komfortable Zufahrtsregelung über die Kardinal-Frings-Straße dürften die Investoren die Hände in den Taschen halten.
Es gibt überhaupt keinen Grund, die Geschwindigkeitsregelung in der Kardinal-Frings-Straße nach knapp 30 Jahren zu ändern. Frage: Warum also jetzt?
Sollte sich herausstellen, dass dort wirklich Investorenfreude auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger ertrickst werden soll – dann gute Nacht.
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