Verein braucht dringend Hilfe
Bad Honnef | Traurige Weihnachten für die Mitglieder des „Gutenberghaus Bad Honnef e.V.“. Heiligabend erhielt die Vorsitzende Renate Mahnke die Kündigung für die Vereinsräume in der Hauptstraße 40. Dort sind das einzig funktionierende Bad Honnefer Stadtarchiv und ein Museum untergebracht. Sollten nicht bis zum 16.1.2017 Räume und Schlüssel an den Eigentümer übergeben worden sein, droht eine Räumungsklage. Außerdem sollen Mietnachzahlungen für Dezember geleistet werden.
Wie bereits berichtet, erwarb Renate Mahnke 2013 das Haus in der Hauptstraße 40 und richtete dort das Stadtarchiv, ein Heimatmuseum und einen Treffpunkt für heimatinteressierte Besucher ein. Ende 2015 musste die Historikern die Immobilie verkaufen. Ihr gelang es trotzdem, den Betrieb bisher aufrecht zu erhalten.
Viele Schulklassen aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz besuchten die einmaligen und gut sortierten Ausstellungs- und Archivräume, pädagogische Aktionen fanden dort statt, Filme und Lesungen wurden organisiert. Presse und Fernsehen berichteten ausführlich, die Stadt lobte die Arbeit von Renate Mahnke und den Vereinsmitgliedern, im Rhein-Sieg-Kreis gilt das Gutenberghaus als Vorzeigeeinrichtung.
Seit Monaten sucht Renate Mahnke nach alternativen Räumen zu einer bezahlbaren Miete. Es gab zwar Angebote, die von der Lage und Größe her passten, aber nicht vom Preis. Der Versuch, das Stadtarchiv in der Rhöndorfer Heimatstube unterzubringen scheiterte – wegen fehlender Handwerker und einer unrealistischen Mietvorstellung.
Auch mit der Stadt ist die Vorsitzende seit langem im Gespräch – erfolglos. Gerade sie müsste an dem Angebot des Gutenberg e.V. interessiert sein, denn ihr Stadtarchiv soll gar kein richtiges sein. Besuchbar ist es aufgrund der Enge und Lage der Räume auch nicht, Informationen erhalten Interessenten nur auf schriftlichen Antrag. Im Jahr sollen laut Auskunft der Verwaltung ca. 100 Anträge bearbeitet werden. Mahnke selbst könnte sich vorstellen, ihr Archiv und Museum in den beiden kleinen Sitzungsräumen im Erdgeschoss des Rathauses einzurichten.
Die Gutenberg-Vorsitzende ist verzweifelt: „Ich brauche jetzt wirklich Hilfe.“ Nun geht es nicht mehr nur um alternative Räume, sondern auch um Geld. Allein die Rechtsanwaltskosten sind für den Verein nicht zu stemmen.
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