Bad Honnef | Eine kleine Horrornacht haben die frühere Leiterin des Bad Honnefer Generationenprojekts, Lucie Leyendecker und ihr Mann Bert hinter sich. Gegen 2:30 Uhr bemerkten die beiden heute einen Mann auf ihrem Grundstück Im Wingert, der hinter dem Haus die Türe des Anbaus und die Garagentüre inspizierte. „Und das in aller Seelenruhe“, so Lucie Leyendecker.
„Ich konnte ihn gut sehen, die Straßenlaterne leuchtet den Bereich gut aus. Mein Mann rief dann sofort die Polizei“, so Lucie Leyendecker, die sich auch kommunalpolitisch enagiert.
Nach dem Anruf bei der Polizei beobachtete das Ehepaar aus dem Dunkel heraus den Unbekannten. Als er dann den Raum von außen ausleuchtete, bemerkte er die Bewohner. Lucie Leyendecker: „Ich sprang sofort auf, schlug gegen die Scheibe und schrie ihn an, was er hier zu suchen habe.“ Dann verschwand er über die Treppe und lief Richtung Wald.
„Ich war erstaunt, mit welcher Seelenruhe der Mann seinen ‚Job‘ tat“, ist Leyenecker auch am Morgen nach dem Vofall noch irritiert. „Er berührte nichts, wäre es nicht mitten in der Nacht gewesen, hätte man denken können, er kontrolliere, ob die Türen ordentlich eingesetzt worden sind“. Mit einem Laserpointer leuchtete er die Türen ab und schaltete hin und wieder auch eine Taschenlampe ein.
Der Unbekannte habe dunkle Kleidung getragen, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.
Die Polizei sei sehr schnell vor Ort gewesen, so die Hausbesitzerin. Viel Hoffung, dass der Mann ermittelt werden kann, macht sie sich allerdings nicht: „Der Bericht wird geschrieben, geht dann in die Statistik und das war es.“ Immerhin hat er Spuren hinterlassen, die ihn identifizieren könnten.
Leyenecker vermutet, dass der Unbekannte das Haus zunächst auf Sicherheitslücken checken wollte, er deshalb auch alleine war. Ob weiterhin Gefahr besteht? Ihr Haus sei jedenfalls optimal abgesichert, das hätten ihr die Polizisten bestätigt. Mehr ginge nicht.
Alle vier Minuten findet in Deutschland ein Einbruch statt. Durchschnittlich fünf Minuten brauchen Kriminelle, um in ein Haus oder eine Wohnung einzubrechen. Nach ca. 20 Minuten treten sie wieder den Rückzug an.
In der Regel beobachten Einbrecher im Vorfeld ziemlich genau das Haus ihres Opfers und prüfen, wie die Immobilie gesichert ist. Ein gutes „Hilfsmittel“ sind für sie Soziale Medien wie Facebook. Organisierte Einbrecherbanden beschäftigen IT-Spezialisten, die IP-Adressen zurückverfolgen können. Eine besondere Hilfe ist für sie, wenn Facebook-Nutzer über Urlaube posten und anzeigen, wo sie sich momentan befinden.
Der beste Schutz vor Einbrechern ist ist Vorsorge. Jeder Hauseigentümer und Wohnungsbesitzer sollte Maßnahmen treffen, um es den Ganoven so schwer wie möglich zu machen, erfolgreich zu sein.