Bad Honnef | „Mit 15.281 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 446 Filialen erzielte die Kaiser’s Tengelmann GmbH im Geschäftsjahr 2015 einen Nettoumsatz von 1,78 Milliarden Euro. Die Kaiser’s Tengelmann GmbH, ihre Tochtergesellschaften Birkenhof und Ligneus sowie die Bringmeister GmbH befinden sich im Prozess der geplanten Abgabe an den EDEKA-Verbund.“ Diese Informationen sind auf der Website des Unternehmens zu lesen. Der Milliardenumsatz nützt den Mitarbeitern wenig. Sie könnten morgen, Donnerstag, ihren Job verlieren.
Nach der bisher gescheiterten Übernahme durch EDEKA hatte Tengelmann-Eigentümer Erivan Haub eine 14-tägige Schonfrist eingeräumt. Die läuft diese Woche ab. In dieser Zeit sollten alle Beteiligten noch einmal Gelegenheit haben, sich über eine Lösung zu verständigen. Ansonsten will Haub mit dem Verkauf der Filialen beginnen. Auf der Verkaufsliste soll auch die Bad Honnefer Filiale stehen.
Während heute rund 1000 Kaiser’s Tengelmann-Mitarbeiter an einer Betriebsversammlung des Bezirks Nordrhein in Viersen teilnahmen, sollen nach Angaben mehrerer Presseagenturen die beteiligten Firmen vermutlich für Donnerstag ein Spitzentreffen angesetzt haben. Andere Medien berichten davon, dass noch nicht alle Unternehmen zugesagt hätten.
Die Gewerkschaft Verdi favorisiere laut WDR die Komplettübernahme von Kaiser’s Tengelmann durch EDEKA. Die wurde vom Bundeskartellamt zunächst verhindert. Durch Ministerentscheidung wurde die Entscheidung ausgehebelt. Nach Klage durch die Konkurrenten Rewe, Norma und Markant kassierte das OLG Düsseldorf die Entscheidung von Minister Sigmar Gabriel wieder. Bei einer Rücknahme der Klage wäre der Weg für die Übernahme durch EDEKA frei. Wirtschaftsexperten befürchten für diesen Fall eine Monopolstellung der Supermarktkette zum Nachteil des Wettbewerbs.