Bad Honnef | Der Wechsel ist vollzogen. Nach 15 Jahren Vorstandsvorsitz und insgesamt 20 Jahren Vorstandstätigkeit dankte Siegfried Westhoven heute Abend als DRK-Chef ab. Mit voller Stimmzahl wählten die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung seinen Sohn Uwe zum Nachfolger.
„Ich bin lange genug hier. Mit 85 sollte man den Jüngeren Platz machen“, sagte er in den letzten Augenblicken seiner Amtszeit zu den Mitgliedern. Ohne Verbitterung, eher mit großer Zufriedenheit, denn: „Ich habe es gerne gemacht und muss mich bei allen bedanken, die mich bei meiner Führungsarbeit und auch als kleiner Pimpf unterstützt haben“.
Während seiner gesamten Dienstzeit habe er keine Diskussionen führen müssen. Mit seinen Vorstandskollegen, den operativen Führungskräften und den Mitgliedern habe er immer auf angenehme Weise zusammengearbeitet. „Das ist nicht selbstverständlich“, sagte Westhoven. Er kenne viele Vereine, „nirgendwo war es so wie hier“.
„Sie helfen, das ist nicht hoch genug zu bewerten“
Ein großes Lob richtete er an die ehrenamtlichen Helfer des DRK-Ortsverbandes. Selten genug sei es, dass Menschen etwas geben würden. „Bei Ihnen ist das anders. Sie helfen und das ist nicht hoch genug zu bewerten“, so Westhoven.
In einem kleinen Rückblick erinnerte er noch einmal an das Jahr 1992, als der Ortsverband praktisch aus dem Nichts aufgebaut werden musste. Heute sei er einer der besten im Rhein-Sieg-Kreis. Neben dem Umbau der alten Feuerwache und dem Bau des Siegfried-Westhoven-Haus in der Austraße, habe der Verein mit seinen verschiedenen Dienstleistungen den höchsten technischen Stand, eine hohe Ausbildungsqualität und einen Ausstattungsstandard erreicht, der kaum Wünsche offen ließ.
„Das alles haben wir gemeinsam erreicht“, so der scheidende Vorsitzende.
Mahnende Worte richtete er an die Politiker und die Verantwortlichen in der Wohlfahrtspflege. Die Aufgaben seien so stark gewachsen, dass sie mit Hauptamtlichen nicht mehr zu bewältigen seien. Aber auch hinsichtlich überbordender Bürokratie erwartet Westhoven schwierige Zeiten. So frage er sich: „Wann wird der Zeitpunkt kommen, an dem wir unter der Last der Selbstverwaltung ersticken?“
Eine überragende Truppe
Nach Berichten des Vorstands, Geschäftsführung und den Bereichsverantwortlichen wurde der alte Vorstand entlastet und der neue gewählt. Erwartungsgemäßig bekam Uwe Westhoven 100 Prozent der Stimmen und tritt somit die Nachfolge seines Vaters als Vorstandsvorsitzender an. Siegfried Westhoven wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
In seiner Vorstellungsrede verglich Westhoven jr. einen Teil seiner Lebenschronik mit einem Staffellauf. So habe sein Vater ihm vor 30 Jahren den Staffelstab der Firma übergeben, vor fünf Jahren den für den Senat bei Halt Pol und heute sei nun der Wechsel beim Roten Kreuz erfolgt.
Im Ortsverband Bad Honnef würde er eine überragende Truppe vorfinden, sagte Uwe Westhoven, der müsse man sich einfach zur Verfügung stellen. Er fühle sich hier wie in einer großen Familie, in einem großen Team.
„Ich versuche mein Bestes zu geben“, so Westhoven jr. Und das erste Ziel seiner Amtszeit verriet er den Mitgliedern gleich nach der Wahl.: „Wir können noch mehr erreichen.“
Die weiteren Vorstandsmitglieder:
Stellv. Vorsitzende/r Uschi Brodesser, Karl Schwippert
Kassierer Jürgen Lange
Schriftführerin Helen Clover
Vertreter Rettungsdienst Jens Koelzer
Vertreter Bereitschaft Sven Champion
Vertreterin Blutspende Brigitte Waßmann
Vertreter Jugendrotkreuz Lars Hamann
Beisitzerin Material Julia Mauer
Beisitzerin Helfervertretung Ilona Kaufhold
Beisitzerin Altentagesstätte Brigitte Mann
Fachberater Presse Nicola Gay
Bereitschaftsarzt Stefan Wirz
Ehrenvorsitzender Siegfried Westhoven