Bad Honnef | Sie sprechen doch gar kein richtiges Kölsch, habe ein Kritiker zu „Freudeblömche“ Willi Birenfeld gesagt, auf Kölsch hieße das soundso. Ja, habe er erwidert, so spricht man aber in Sälef.
Heimatsprache – schwierige Sprache. Bei seinem Freudeblömche-Abend letzte Woche im Brunnencafé in der Fußgängerzone wies der Ex-Lehrer erst einmal darauf hin, dass es keinen Bad Honnefer Dialekt gibt. Honnef sei im eigentlichen Sinne überhaupt keine Stadt, sondern das Centrum einzelner Ortsteile. Und in jedem Ortsteil habe man ursprünglich einen eigenen Dialekt gepflegt.
Heimatsprache in der hiesigen Region sei eine „Variante des Rheinischen“. Zwischen Selhof und Rhöndorf hätte es früher so gravierende Sprachunterschiede gegeben, dass die einen die anderen nicht verstanden. Nun munkeln manche, daran habe sich bis heute nicht viel geändert.
Das Freudeblömche indes versuchte, die Menschen und ihre Sprache zu verstehen. Deshalb habe man „Maiglöckchen“ Franzjosef Schneider ständig in den Honnefer Straßen vor den Geschäften gesehen, wo er sich mit den Bürgern unterhielt. Er wollte wissen, wie der Mensch im Siebengebirge tickt und gab seine Erfahrungen in vielen Texten wieder, so Birenfeld.
Seine Werke seien für die heimische Kultur ein großer Schatz, der frühere Bad Honnefer Bürgermeister und Freudeblömche-Förderer Franz Joseph Kayser hätte gesagt, Schneider sei die „Stimme unserer Heimat“.
Damit die nicht verstummt, wird Willi Birenfeld in den kommenden Monaten jeweils am letzten Donnerstag im Monat ab 18.30 Uhr im Brunnencafé Geschichten von und über Franzjosef Schneider erzählen. Wer sich für „de Mottesproch“ und die Historie Bad Honnefs interessiert, sollte sich diesen Leckerbissen nicht entgehen lassen.
Termin-Infos auf honnef-heute.de oder hautnah-kleinkunst.de
Fotos: Thomas Scheben