Bad Honnef | Seit Jahren fordern die Stadt Bad Honnef und der Teileigentümer des Bad Honnefer Bahnhofs, Andreas Dietl, den Bau eines Behindertenaufzugs. Menschen mit körperlichen Handicaps können praktisch nicht mit dem Zug fahren, weil sie die Bahnsteige nicht erreichen.
Bislang weigert sich die Bahn, weil sie angeblich keine Planungssicherheit habe. Die Stadt Bad Honnef bringt immer wieder eine Verlegung an die Endhaltestelle der Linie 66 ins Spiel. Der wahre Grund sind eine rigide DB-Projektplanung bei Renovierung und Modernisierung und Sparzwänge. Kunden- und Mitarbeiterinteressen haben bei dem Multi-Unternehmen nicht oberste Priorität.
Nun greift Taxibetreiber Dietl zur Selbsthilfe. Mit einem Konzert will er erneut die Interessen auf die Notwendigkeit eines Behindertenaufzugs lenken. Am 08.09.2013, 11 Uhr, spielt im Bahnhof Bad Honnef die Ton-Band Zwanzigelf für den guten Zweck, der Eintritt ist frei. Allerdings wird der Hut rumgehen, um die ersten Cent für den Bau des Aufzugs zu sammeln.
„Von einem Aufzug würden Behinderte, Alte und Schwache, Mütter mit Kinderwagen, aber auch Bahnreisende mit viel Gepäck oder Fahrrädern profitieren. Es liegt im öffentlichen Interesse, den Zuweg zu den Gleisen barrierefrei zu gestalten, und die Veranstaltung soll dieses Interesse der Bürger/innen dokumentieren“, so Initiator Dietl.
Für die Bahn ein Armutszeugnis und ein Beleg mehr dafür, dass für sie die Interessen der Fahrgäste nebensächlich sind. Aber auch die Honnefer Politik bekleckert sich nicht mit Ruhm. Zwar wird bei SPD und Allianz das Problem sporadisch thematisiert, aber nicht systematisch verfolgt.
Wieso „Teileigentümer“? Ich dachte, Dietl hat das ganze Gebäude gekauft?
Die Unterführung ist im Eigentum der Deutschen Bahn. An der Stelle der Fahrkartenautomaten im Gebäude hat die DB eine „Vorbehaltsfläche“ reserviert. Dort ist der Aufzug geplant.