Bad Honnef | Sport ist Mord – kann sein, wenn man sich selbst überfordert. In Bad Honnef ist dies zu befürchten: seit Jahren Mangel an Hallenplätzen, großer Sanierungsbedarf, keine Entscheidung über eine 500.000-Spende für eine wettkampffähige Sporthalle in Aegidienberg. Offensichtlich ist die Schaffung einer angemessenen Infrastruktur für den Bad Honnefer Sport für die Verantwortlichen eine Nummer zu groß.
Auch heute ist zu befürchten, dass der Sportausschuss (18 Uhr, Rathaus) zu keiner weiterführenden Entscheidung findet. Nach einem Gespräch zwischen Stadtsportverband und der Allianz (CDU, Grüne, FDP) sind die Kluften nach wie vor groß. Der Verband kann sich nur eine dreiteilbare Zweifachhalle in Aegidienberg vorstellen, die Grünen wollen sofort ein Finanzierungskonzept für eine bestmögliche Lösung, die FDP entscheidet sich klipp und klar für eine große, wettbewerbsfähige Halle in Aegidienberg. Der BÜRGERBLOCK sieht keine Finanzierungsmöglichkeit für eine Halle, die CDU äußert sich nicht. Also wird spekuliert, dass sie unabhängig von Gößen und Kosten noch weitere Interessen verfolgt, die nicht unter ein gemeinsames Allianz-Dach passen.
Für eine „große Lösung“ sind auch die Sozialdemokraten. Die haben „mit Freude“ die Vorlage der Verwaltung zum Bau der neuen Sporthalle in Aegidienberg begrüßt. Und darin wird die Realisierung einer dreiteilbaren Zweifachhalle unter Gründung eines Eigenbetriebes empfohlen. Kleinere Lösungen unter Einbeziehung vorhandener Turnhallen sollen nicht mehr weiter verfolgt werden.
Während davon auszugehen ist, dass wegen weiteren Klärungsbedarfs der Punkt „Neubau einer Sporthalle“ heute abgesetzt wird, will die Allianz wissen, wie es um die bauliche Situation der Menzenberger Halle steht und wie hoch die Kosten für die Maßnahmen „Foyer-Flachdach- und Fassadensanierung“ und „Bolzplatz-Sanierung Ballfangzaun“ sind. Weiterhin fragt sie nach Maßnahmen zum Brandschutz.
Nicht ohne Grund. Einerseits sind die laufenden Betriebskosten der Menzenberger Halle im derzeitigen Zustand immens hoch, andererseits wurde das Gerücht noch nicht dementiert, dass vor allem aus brandschutztechnischen Gründen die Halle im nächsten Jahr vor dem Aus steht. Wäre dies der Fall, müsste über die Sporthallenplanung neu nachgedacht werden.
Dann könnte Selhof-Süd ins Spiel kommen. Wenn die dort gepanten Wohneinheiten auf dem Gelände an der Menzenberger Straße gebaut würden, könnte geprüft werden, ob dort neue Sportstätten realisierbar wären. Nicht mehr unmöglich erscheint aber auch, dass die Bebauung Selhof Süd grundsätzlich noch einmal auf den Prüfstand gestellt wird um eine der letzten weitestgehend unangetasteten Naturflächen zu erhalten.