Bad Honnef | Mit einer gewaltigen Modernisierungsmaßnahme soll das Sportzentrum Menzenberg zukunftssicher gemacht werden. Darüber hinaus sollen der gesellschaftliche Zusammenhalt und die soziale Integration im Quartier gestärkt, Wachstum und Beschäftigung gesichert, Bildung und Familien gefördert sowie der Klimaschutz verbessert werden. Ein entsprechender Projektantrag wurde vom Ausschuss für Bildung, Sport, Kultur und Soziales am Abend im Sibi einstimmig beschlossen.
Finanziert werden soll die Maßnahme zu 90 Prozent über das Städtebauprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2017“. Die Architekten Ulenberg und Illgaspt stellten ihr Konzept für Anbauten und Außenflächen vor.
Der baulich schlechte Zustand der Menzenberger Halle und der Nebenbauten liegt Politik und Verwaltung schon lange schwer im Magen. Mit der Veräußerung des Hockeyplatzgeländes soll bislang ein Teil der notwendigen Sanierungsarbeiten finanziert werden. Das Landesprogramm bietet nun ganz andere Möglichkeiten.
So sehen die Planungen eine Erweiterung des Eingangsbereichs der Halle zu einer multifunktionalen Foyerhalle vor, womit Selhof einen neuen Versammlungsort erhielte. Bislang finden fast alle Veranstaltungen im betagten Saal Kaiser statt. Stünde der irgendwann nicht mehr zur Verfügung, hätten die Vereine keine Möglichkeiten mehr, ihre Feste, Feiern und Versammlungen durchzuführen.
Weiterhin könnte der Raum als OGS-Mensa und durch eine moderate Küchenerweiterung als Stadioncafé genutzt werden. Für Halle und Stadion entstünde im Bereich des Quartierfoyers eine neue, zeitgemäße Eingangsituation, so die Architekten.
Für die Außenanlagen ist ein Mix aus Asphalt, Tartan, Kunststoff und Gras vorgesehen. Diese Vielfalt würde es den Vereinen erlauben, flexibler auf die heutigen Sportanforderungen und Trends reagieren zu können.
Im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISek) sei aber im Zusammenhang mit dem Förderprogramm mehr zu erreichen, so die Verwaltung. So könnte die alte Mülldeponie teilweise saniert beziehungsweise entfernt werden. Dies wiederum ermögliche den Bau einer offenen Tiefparkfläche. Der Parkplatz gegenüber der Halle könnte somit für Wohnungsbau genutzt werden. Die Verwaltung sieht die Möglichkeit, statt mit einem „Sanierungsprojekt aus der Schublade“ eine weitgreifende Quartiersentwicklung umzusetzen, die sogar einen Quartiersmanager als „Kümmerer“ für die Belange Selhofs vorsehe.
Freuen wird diese Entwicklung besonders den scheidenden HFV-Präsidenten Lothar Paulsen, der eine ähnliche Erweiterung der Sportanlagen bereits kurz nach der Wahl 2014 dem damals neuen Bürgermeister Otto Neuhoff vorschlug. Ihm schwebte auch ein Freizeit- und Gesundheitsbereich vor. Paulsen bot sogar eine Privatisierung der Sportanlage an, hatte bereits Investoren gefunden.