Bad Honnef | Am Samstag startete die Bücherei Werber eine Unterschriftenaktion gegen die Übernahme des Bad Honnefer Buchmarktes durch Groß-Filialisten. Über 300 Unterschriften kamen bereits zusammen, bestätigt Inhaberin Ursula Gilbert. Die komplette Liste soll später dem Bürgermeister übergeben werden. Der betonte allerdings bereits im Vorfeld, auf die Vermietung des Objektes an der Ecke Hauptstraße/Bahnhofstraße keinen Einfluss zu haben.
Bekanntlich zeigte die Mayersche Buchhandlung Interesse an der Eröffnung einer Filiale im ehemaligen Kaiser’s-Gebäude. In einem Telefongespräch mit Ulrike Helmling, ebenfalls Inhaberin, soll ein Mitglied der Geschäftsführung die Übernahme der Traditionsbuchhandlung angeboten haben.
Durch eine Mayersche Filialeröffnung wäre direkt nicht nur Werber betroffen, sondern ebenfalls „Der kleine Buchladen“ in der Bahnhofstraße. Der Gewerbeverein Centrum e.V. geht sogar von mehr als zehn betroffenen Geschäften aus, da die Mayersche auch Produkte wie zum Beispiel Zeitungen, Büro- und Geschenkartikel und Spiele anbietet. Außerdem sind in manchen Häusern des Aachener Unternehmens Cafés integriert.
Auf Facebook gibt es neben zahlreichen Gegnern einer möglichen Mayerschen Filiale in Bad Honnef auch Befürworter, die auf den freien Wettbewerb verweisen. Zudem gäbe es in der City Damenmode-Filialisten, über die sich keiner aufregen würde. Von den Bad Honnefer Politikern hat bislang noch niemand eine öffentliche Stellungnahme abgegeben.
Die Geschäftsführung der Mayerschen in Aachen ist aktuell telefonisch nicht erreichbar. Die Zentrale verweist gegenüber Honnef heute darauf, dass die Führungskräfte nur per Mail angeschrieben werden könnten. Auf Mails antwortet die Pressestelle nicht. Ungewöhnlich auch, dass die Pressestelle eines Unternehmens dieser Größe keinen telefonischen Kontakt anbietet.
Was sonst noch auffiel: Zu Beginn sollten die Geschäftsräume des ehemaligen Kaiser’s-Gebäudes 7.500 EUR Miete kosten. Mittlerweile wird die Immobilie für 8.500 EUR zzgl. 2.500 EUR Nebenkosten angeboten. Peter Lausmann vom Vermarkter ILL: „Der Preis wurde an die Gegenbenheiten des Marktes angepasst.“
Interessiert an den Räumen war unter anderem der Biomarkt Vier Jahreszeiten aus Rhöndorf.