Bad Honnef/Berlin | Kein Vergleichsportal für Stromtarife ist verbraucherfreundlich. Bei einem Test der Stiftung Warentest sind die Portale bestenfalls „befriedigend“, vier von zehn Tarifrechnern sind „ausreichend“, eins ist sogar „mangelhaft“.
Hauptkritikpunkt der Tester: Wer sich nicht auskennt und die Voreinstellungen nicht ändert, landet bei verbraucherunfreundlichen Tarifen mit Vorkasse, undurchsichtiger Preisgestaltung oder langen Anschlusslaufzeiten. Das versprochene Sparpotenzial von bis zu 1.000 Euro für den Wechsel des Stromanbieters ist zudem unrealistisch. Das berichtet heute Stiftung Warentest. Die komplette Untersuchung wird der März-Ausgabe der Zeitschrift test veröffentlicht.
Bei Vergleichsportalen wie Verivox, Check24 oder Toptarif müsse der Suchende Häkchen weg- oder hinzuklicken, unverständliche Erklärungen lesen und teilweise erst einmal finden. Kennt er sich mit den Fallstricken nicht aus, liefe er Gefahr, in die Fänge von Anbietern mit unseriösen Geschäftsgebaren zu geraten, so die Stiftung. Den besten Schutz vor Bauernfängerei würden Energieverbraucherportal und Hauspilot bieten. Wer hier mit den voreingestellten Filtern auf die Suche geht, fände auf den ersten zehn Plätzen überwiegend bis ausschließlich faire Tarife, allerdings seien hier Preise oder Tarife wenig transparent dargestellt. Ein direkter Wechsel sei über Energieverbraucherportal nicht möglich, bei Hauspilot koste er bis zu 45 Euro.
Ein fairer Tarif zeichnet sich laut Stiftung Warentest unter anderem durch eine möglichst umfassende Preisgarantie, eine monatliche Zahlweise und eine kurze Kündigungsfrist zum Ende der ersten Laufzeit aus.
Peter Storck, Vorstand der Bad Honnef AG, weist darauf hin, dass die Tarife anderer Energielieferanten immer nur an dem Grundversorgungstarif des örtlichen Grundversorgers gemessen würden, den aber die wenigsten Kunden gewählt hätten.
Storck: „Alle Kunden, die mit uns einen schriftlichen Vertrag abgeschlossen haben, sind in aller Regel in einem sogenannten Normsondervertrag und haben bereits heute einen wettbewerbsfähigen Tarif.“
Vor diesem Hintergrund käme es nicht selten vor, dass sich ein Kunde nach dem Lieferantenwechsel schlechter stünde als bei seinem bestehenden Vertrag, so der BHAG-Vorstand.