Bad Honnef | Gemeinsam säuberten Bad Honnefer heute zwischen 10 und 12 Uhr ihre Stadt. Die Aktion hieß: „Reinwerfen statt wegwerfen“ und wurde von den Auszubildenen der Verwaltung vorbereitet.
In Selhof war es eigentlich ziemlich sauber, bis Ingo Olbermann vom Tambourcorps Frei Weg doch noch eine Überraschung fand. In Rhöndorf wurden angeblich über 1000 leergetrunkene Flachmänner gefunden, im Rhein ein Mopedauspuff und in Rommersdorf neben einem toten Bussard eine Flaschenpost. Und die hatte auch etwas mit Müll zu tun.
Doch eigentlich handelte es sich hierbei um die Suche einer 54-jährigen Frau (offensichtlich aus Bonn) nach einem Partner, der die bekannten sowie unbekannten Lebenswege mag, gerne mit Socken auf dem Teppich liegt und Pizza vom Pizzaservice nicht verpönt, den Gegensätze anziehen, der die Welt kritisch sieht und Lust hat, gemeinsam mit einer Frau an seiner Seite den Müll runter zu bringen. Wer sich angesprochen fühlt: flaschenpost 12363@web.de
In Selhof ging der Tambourcorps Frei Weg auf Abfallsuche und hatte eigentlich wenig zu tun. Der Spielplatz am Feilweg war schnell in Schuss gebracht und das Pendant am KSI zeigte sich ebenfalls in einem passablen Zustand. Lediglich Hunderte Wespen suchten auf der Wiese nach dem ersten Nektar. Bis Frei Weg-Chef Ingo Olbermann dann doch noch einen Fund tätigte – ein Cannabis-Tütchen mit Restinhalt. Ist Selhof also doch nicht so ganz clean?
Aus Rhöndorf kam das Gerücht, der Sauber-Trupp der dortigen Schützen hätte an der Auffahrt zur B42 über 1000 lerre Flachmänner gefunden. Diese Meldung ist allerdings noch nicht bestätigt. Sicher ist, dass zig leere Flachmänner im Mühlenpfad gefunden wurden.
Bizarre Gegenstände wie einen riesigen Styroporbrocken, vergammelte Schiffstaue, Anlegerteile oder das Stück eines Mopedauspuffs fanden DLRG, die Klasse 5b der St. Josef-Schule und ein Team aus Hohenhonnef am Rhein.
Im Honnefer Graben lag offensichtlich so viel Müll, dass die Aufräumer nach einer Stunde frustriert feststellten: Einfach zu wenig Helfer.
Bad Honnefs Gleichstellungsbeauftragte Iris Schwarz und Ursula Voll von der Katholischen Frauen-Gemeinschaft Deutschlands (kfd) fanden im Möschbach einen toten Bussard, sicherten den Artenschutzring und überließen den Kadaver den Füchsen.
Gesäubert wurde auch der Aegidiusplatz von Mitgliedern des dortigen Gewerbevereins und im Reitersdorfer Park schufen die Helferinnen und Helfer die Voraussetzungen für die seit langem geplante Sanierung der alten Burgruine.
Die Müllsammelaktionen fand im Rahmen der kreisweiten Kampagne „Der Kreis räumt auf“ statt. In Bad Honnef wurde sie von den acht Auszubildenden unter Leitung von Annette Engels vom Ordnungsamt und Oliver Renz (EDV) organisiert. Beteiligt waren neben vielen Privatleuten der Tambourcorps Frei Weg Selhof, die DLRG, das Haus Hohenhonnef, die Klasse 5b von St. Josef, der Gewerbeverein Aegidienberg, die Rhöndorfer Schützen, der Rommersdorfer Bürgerverein und die Freunde vom Park Reitersdorf.
Alle Schulen wurden angesprochen,teilgenommen hat nur die 5d der Schule St. Josef, bestätigt Annette Engels.
Nach der Aktion gab es noch Würstchen und Getränke im Rathausfoyer. Im Namen von Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich Auszubildender Bastian Siebertz. Neuhoff sagte kurzfristig wegen einer Terminüberschneidung ab.
Am kommenden Samstag findet eine weitere Säuberungsaktion in Bad Honnef statt.