Bad Honnef | In den Sechzigern war er musikalisches Sinnbild für den Widerstand gegen Unterdrückung und Bürgerlichkeit. Er kämpfte gegen Atomkraft und für Frauenrechte. Seine Lebenseinstellung hat Klaus der Geiger nicht geändert – im Gegenteil. Er ist einer der wenigen deutschen Gesellschaftskritiker, die sich bis heute nicht haben verbiegen lassen. Zusammen mit Marco vom Punk-Kabarett „Heiter bis wolkig“ aus Köln tritt er am 21.4.2017 im hautnah-Kleinkunstkeller auf. Der Titel ihres Programms könnte authentischer nicht sein: PROTEST!
Laut und lästig! Fies und fröhlich! Emotional und engagiert! Politisches Liedermaching für das Polit-Volk!
Klaus der Geiger macht Musik seit Mitte der 1960iger Jahre und ist 2016 stolze 76 Jahre alt. Marco von Heiter bis Wolkig macht Musik und Kabarett seit 1982 und könnte der Sohn von Klaus sein. Klaus nennt ihn allerdings bereits seinen kleinen Bruder.
Beide lernten sich Ende der 1980iger Jahre im Sumpf der Kölner Subkultur in der Südstadt kennen – und seitdem kreuzen sich ihre musikalischen Wege immer wieder. Heiter bis Wolkig veröffentlichte 1994 mit Klaus seine Hausbesetzer-Hymne „Nein nein wir woll´n nicht Eure Welt“ als Punk-Version auf CD.
Jetzt machen die Beiden mit dem Programm „PROTEST!“ gemeinsame Sache. Sie singen – voll akustisch und unplugged – fiese und gemeine Straßenlieder aus dem Repertoire von Klaus und HbW und sonstigen Quellen rotzfrecher Asphaltkultur. Politisches Liedermaching gegen den Zeitgeist nach dem anarchistischen Motto von Klaus dem Geiger: „Ich habe mir nichts gefallen lassen (…) keinen Diener unter uns und keinen Herren über uns!“
Den Zuhörer erwartet eine gehörige Portion bissiger Konsumkritik, unmissverständlicher Angriffe auf die Allianz aus Profitgier und politischer Gewalt, und Liebeslieder an Mutter Erde und gegen die Zerstörung von Umwelt und Natur.
Sei dabei, wenn es angelehnt an Franz-Josef Degenhardt heißt: „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing lieber ihre Lieder!“