Nun gut, der Wille war erkennbar. Bad Honnef hat zu wenig OGS-Plätze, das Land zahlt nicht für ein neues Projekt und die Stadt hat sowieso kein Geld. Da muss gehandelt werden. Zumal die Presse wieder über den Notstand mäkelte.
Dumm ist allerdings, eine bestehende Schule – wenn auch gerüchteweise – als mögliches Übernahmeobjekt ins Spiel zu bringen. Woher die Info auch immer stammte.
Die Folgen waren heftig. Pädagogen sorgten sich um ihre Existenz und über 100 Eltern machten sich mit ihren Kindern auf zum Rathaus. Sicherlich bereit zum lauten Protest. Gott sei Dank stellte sich in der Ausschusssitzung frühzeitig heraus, dass alles nicht so gemeint war.
Verliererin ist die Hagerhof GmbH. Kaum vorstellbar, dass ihre Führungskräfte nach dem Verlauf der Sitzung noch einmal vorsprechen werden. Demütigend muss für sie auch die Situation gewesen sein, als heute Abend Vertreter des Erzbistums die Baupläne für die Gesamtschule vorstellten. Um die Trägerschaft bewarb sich seinerzeit ebenfalls Schloss Hagerhof.
Vielleicht hat alles noch sein Gutes. Privatisierung von Basis-Bildungsangeboten kann nicht die Lösung sein. Schon gar nicht in einem der reichsten Länder der Welt. Bildung ist ein Grundrecht, auf das alle gleichermaßen Anspruch haben. Von daher hat der Bürgermeister recht, wenn er sagt, das Übel sei eine verfehlte Schulpolitik.
Korrekturen müssen her. Für die reicht der Protest in einem Provinz-Ratssaal allerdings nicht aus.
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