Bad Honnef |Vom Nationalpark Eifel über den Naturpark Siebengebirge zum Nationalpark Wattenmeer – die Gäste aus Tansania haben viel über Deutschlands Naturreservate gelernt. Eine der Stationen war der Gipfel des Drachenfelses, wo über den Naturpark Siebengebirge referiert wurde.
Adalbert Fuchs von der Stadt Bad Honnef begleitete die Gäste dorthin: „Auch wenn die Landschaft hier nicht mit der in Tansania zu vergleichen ist, so gibt es doch Gemeinsamkeiten: Den Wunsch sie zu schützen und zu erhalten.“
Das Ministerium für natürliche Ressourcen und Tourismus in Tansania wird umgestaltet. Dr. Dorothe Nett von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) begleitet den Aufbau der neuen Behörde und die Studienreise war von ihr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums organisiert worden. Naturschutz mit der Entwicklung der Bevölkerung zu vereinbaren, ist eine Herausforderung. Den Tansanierinnen und Tansaniern wurden die Aspekte des deutschen Naturschutzes vorgestellt, damit sie die ein oder andere gelungene Umsetzung als Anregung mit nach Hause nehmen konnten.
Herbert Losem, ehemaliger Geschäftsführer des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge, berichtete über die Geschichte des Naturparks Siebengebirges von den Anfängen bis zum gescheiterten Versuch einen Nationalpark einzurichten. Adalbert Fuchs schloss mit einem Vortrag über die Gründe an, denn am Ende dieses Prozesses hatten sich am 27. September 2007 die Wählerinnen und Wähler in Bad Honnef per Bürgerentscheid gegen den Nationalpark ausgesprochen. Diesem Votum schlossen sich die politisch Tätigen an, so dass nach wie vor der Status des Naturparks für das Siebengebirge gilt. Ernst Specht ergänzte die Vorträge aus seiner Sicht als Bad Honnefer Kommunalpolitiker und beantwortete Fragen, wobei er die afrikanischen Probleme aus eigenem Erleben sehr gut kennt.
Die Gäste fragten nach Themen wie Wasserschutz, Hoch- und Niedrigwasser des Rhein und die Einnahmen für Geschäftsleute, Gastronomie und Hotels durch die touristische Nutzung. Die Jagd wird in Deutschland streng reguliert, was bei der Jagd nach Trophäen in Tansania, so erzählten sie, nicht der Fall ist. Beeindruckt waren die Tansanierinnen und Tansanier von der schönen Aussicht vom Drachenfels. Der Weinbau weckte ihre Aufmerksamkeit, wobei sie gerne ein Weinfest besucht hätten, aber der Zeitplan war zu eng. Sie fuhren weiter zum Nationalpark Wattenmeer, um auch dort mehr über Naturschutz zu lernen. In ihrem Heimatland Tansania wollen sie etwas bewegen und für Natur und Umwelt bessere Bedingungen schaffen, was den Menschen dort nutzen wird.
Foto: Christine Pfalz