Rhein-Sieg-Kreis | Am Abend des 16. Juli 2013 wird erstmalig im Haus der Deutschen Welle, Bonn, durch Landrat Frithjof Kühn, Bonns Bürgermeisterin Angelica Maria Kappel, Rodrigo Rimon Abdelmalack, Deutsche Welle, und Kerstin Streich, Regionale Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn, die Wanderausstellung „2 Grad mehr – na und? Klimaschutz auf lokaler Ebene als Bestandteil der Armutsbekämpfung“ präsentiert.
Sie ist Teil des gleichnamigen Bildungsprojekts, das von der EU finanziell unterstützt wird. In der Ausstellung machen Beispiele aus Bolivien, Brasilien, Chile und Peru die sozialen Folgen des Klimawandels deutlich. Fotos und Erfahrungsberichte zeigen die Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen. So kommt z. B. Percy Núñez Malaga aus dem peruanischen Andenhochland zu Wort, der das Abschmelzen der Vulkan-Gletscher beklagt, in dessen Folge das Wasser für das Vieh nicht mehr das ganze Jahr über ausreicht. Zugleich geht die Ausstellung den Fragen nach, was „Klimagerechtigkeit“ bedeutet, welche Rolle erneuerbare Energien und Energieeffizienz für den Klimaschutz spielen und wie jeder und jede Einzelne einen Beitrag leisten kann.
Die Ausstellung richtet sich an ältere Schülerinnen und Schüler sowie Erwachsene. Sie ist zweisprachig (Deutsch und Englisch) und umfasst 20 Roll-Ups, die leicht zu transportieren und aufzubauen sind. Der Verleih ist kostenlos. Wer die Ausstellung zeigen möchte, kann sich gerne ab sofort an das Bonner Lateinamerika-Zentrum e.V. wenden.
Neben der Besichtigung der Ausstellung erwartet die Gäste im Gremiensaal der Deutschen Welle ein vielfältiges Programm. So gibt es Fachvorträge über die Situation des Klimawandels in Lateinamerika und über den Beitrag, den Bildung für Nachhaltige Entwicklung in Deutschland leisten kann. Die Tanzgruppe Bolivia Unida vermittelt den kulturellen Reichtum des südamerikanischen Kontinents. Der Bürgermeister von Santarém, Brasilien, Alexandre Wanghon, und der Leiter der dort ansässigen Nichtregierungsorganisation Projeto Saúde e Alegria, Caetano Scannavino, werden in einem
Fachgespräch zu Wort kommen und die Situation im Amazonasgebiet schildern. Eingeladen wurde auch der Vertreter der Nichtregierungsorganisation IARA, Dr. Wolfgang Meier. Der Rhein-Sieg-Kreis ist mit Santarém durch eine Klimastädtepartnerschaft verbunden, während die Organisation Projeto Saúde e Alegria Projektpartner von „2 Grad mehr – na und?“ ist.
„Ich danke allen Projektpartnern für ihr großes Engagement und die gute bisherige Zusammenarbeit. Klimaschutz geht uns alle an und deshalb freue ich mich darüber, dass es uns gelungen ist, unsere bestehenden, kommunalen Netzwerke im Sinne des Projektes zu stärken und neue zu bilden“, so Landrat Frithjof Kühn.
Ziel des Bildungsprojektes „2 Grad mehr – na und? Klimaschutz auf lokaler Ebene als Bestandteil der Armutsbekämpfung“ ist es, in Deutschland, Polen und anderen europäischen Ländern über den Zusammenhang von Klimawandel und Armut zu informieren und für Klimaschutz zu motivieren. Denn die globale Erwärmung verstärkt vielerorts die Armut. Auch daher ist es so wichtig, dass das international beschlossene Zwei-Grad-Ziel eingehalten wird: die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf max. 2 °C zum vorindustriellen Niveau. Der Rhein-Sieg-Kreis führt das Projekt in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn und dem Lateinamerika-Zentrum sowie weiteren Projektpartnern in Europa und Südamerika durch. Weiter Informationen gibt es auf www.protect-the-climate.eu. (rl)