Bad Honnef | Von wegen Koffer packen. Hermann Nolden, seit 28 Jahren Pächter des Insel-Cafés und des Biergartens auf der Insel Grafenwerth und seit 1.1.2014 Bad Honnefs bekanntester Hausbesetzer, hat anderes im Sinn:“Mitte März gibts hier eine große Party. Dann wird der Beginn der neuen Saison richtig gefeiert.“
Er habe wieder extrem viel Lust an der Entwicklung attraktiver Konzepte für die Insel. Und jeder wisse: „Wenn ich einmal Feuer gefangen habe, dann setze ich die Sachen auch um.“ Allerdings müsse eines klar sein: „Ohne die Mitwirkung der Stadt geht das nicht.“ Die sei schließlich Besitzerin des Kleinods und Verpächterin des Insel-Cafés.
Vor 28 Jahren habe er aus einem Kurschatten-Café eine attraktive Restauration gemacht. Seitdem habe das Hochwasser an der Substanz der Immobilie genagt. Da könne man sich vorstellen, dass es da einiges zu tun gibt, so Nolden. Er wisse, dass auch das Veterinäramt die Entwicklung scharf beobachte. Für die Sanierung sei die Stadt Bad Honnef zuständig. Er habe in all den Jahren dafür eine hohe Pacht gezahlt.
Das bestätigen Fachleute. „Jeder, der etwas vom Fach versteht, weiß, dass die Pacht, die Nolden zahlt, üppig ist“, so ein Restaurantbesitzer, der nicht genannt werden möchte. Umso erstaunter ist Nolden über die Wünsche der Politik, mehr Erlös aus der Vermietung erzielen zu wollen.
Er freue sich besonders auf die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft, dann gebe es wieder Public Viewing im Biergarten. Dass sei schon bei zurückliegenden Wettbewerben sehr gut angenommen worden. Bis dahin warte er gelassen auf die angekündigte Räumungsklage.
„Nach dem Beschluss des Rates, den Pachtvertrag zu kündigen, kommt die bestimmt“, bestätigt der Technische Beigeordnete Jopa Vedders. Mal sehen, wer das erste Tor schießt.