Alle Welt spricht von „Entschleunigen“. Schwierig, wenn immer mehr Juristen neue Betätigungsfelder entdecken, Wachstum und Rendite das A und O unseres kurzen Lebens sind und Lügen kurze Beine haben. Auch der Online-Journalismus kämpft wöchentlich gegen Mehrarbeit. Die erzeugen in der Regel sehr sonderbare Kommentatoren und Leserpostschreiber.
So veröffentlichte Honnef heute in der letzten Woche einen Leserbrief von einem „Hans Müller“. Der war inhaltlich scharf, tendenziös, hart an der Grenze der Beleidigung. Aber: Die Presse- und Meinungsfreiheit wiegt in Deutschland schwer – und das ist gut so.
Das Problem des Textes: Er wurde mit „Hans Müller“ unterschrieben. Hätte Honnef heute nun gewertet: Quatsch, das ist ein Fake! hätten sich alle 20 in Bad Honnef zu findenden Hans Müllers diskriminiert fühlen können. So beschwerte sich nur einer: Hans Müller aus der Königin-Sophie-Straße. Der versichert: „Ich habe mit diesem Text nichts zu tun.“
Honnef heute hat versprochen, diesen Hinweis zu veröffentlichen, was hiermit geschehen ist.
Mit aller Wahrscheinlichkeit ist „Hans Müller“ ein Fake, dem man auf die Schliche kommen könnte, indem man seine IP-Adresse verfolgt. Gerade heute nämlich kam eine weitere Zusendung zum selben Theme, Absender: „Horst Held“. Nun, der ehemalige HFV-Spieler und heutige Schalke-Manager kanns nicht sein, der schreibt sich mit „dt“.
Mal sehen, ob morgen etwas von Donald Fuck kommt. Wenn derselbe Faker schreibt, scheint es sich ja um den tatsächlichen Namen zu handeln.