Bad Honnef | Insgesamt vierzehn Tage lang betreute der Malteser Hilfsdienst federführend rund 300 Flüchtlinge, die übergangsweise im Inda-Gymnasium im Aachener Ortsteil Kornelimünster untergebracht wurden.
Zahlreiche ehrenamtliche Helfer aus den Diözesen Aachen und Köln nahmen an dem Einsatz teil, darunter auch fünf Bad Honnefer Malteser-Sanitäter, die rund 150 Stunden Sanitätsdienst in der Flüchtlingsunterkunft ableisteten. Die Betreuungsmaßnahme endete am vergangenen Wochenende, weil das Schulgelände zum Schuljahresbeginn wieder für den Unterricht gebraucht wird.
Den Betreuungseinsatz hatte der Leiter Notfallvorsorge der Malteser im Rhein-Sieg-Kreis, Frank Meurer, geleitet. Er sagte anschließend: „Hervorzuheben sind vor allem die entspannte und ruhige Atmosphäre unter den Flüchtlingen und die überwältigende Hilfsbereitschaft der Bevölkerung.“ Nur ein einziges Mal habe es eine kleine Rangelei unter den Gästen gegeben, die aber schnell von den Helfern geklärt werden konnte. Die Flüchtlinge selbst engagierten sich rege, etwa bei der Kinderbetreuung oder auch der Müllentsorgung. „Von der Schulleitung über den Hausmeister und die vielen ehrenamtlichen Dolmetscher bis zur Verpflegung durch das Studentenwerk haben alle Beteiligten das Beste aus der anfangs schwierigen Situation gemacht“, so Meurer. Über die Region hinaus werde der Betreuungseinsatz in Kornelimünster bereits als vorbildlich wahrgenommen.
Alleine die täglich 35 ehrenamtlich aktiven Malteser aus den Diözesen Aachen und Köln zählen in dem gut vierzehntägigen Einsatz rund 5.000 Einsatzstunden. Ungezählt sind die zahlreichen Sachspenden aus der Bevölkerung. Bekleidung, Kinderwagen, Koffer, Kinderspielzeug und Hygieneartikel wurden vorbeigebracht, sogar Waschmaschinen leihweise zur Verfügung gestellt und vom THW in Betrieb gesetzt. Ein Baumarkt spendete Wäscheständer und Arbeitskleidung.
Aus Bad Honnef waren Gregor Biesenbach, Hanna Groß, Max Kornfeld, Jens Kragelund, Tamara Raschka und Philip Sauermann in Aachen im Einsatz. Gemeinsam mit weiteren Maltesern aus dem Rhein-Sieg-Kreis sorgten sie in 12-Stunden-Schichten unter anderem für die sanitätsdienstliche Versorgung der untergebrachten Menschen. Für alle war es eine wichtige Erfahrung: „Wir waren ein Super-Team, und es war eine gute Erfahrung, die Flüchtlinge, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, auch einmal persönlich zu treffen“, erzählt Gregor Biesenbach. Der Abiturient hatte auch mit den vorhandenen Sprachbarrieren kein Problem. „Manchmal haben wir mit Händen und Füßen kommuniziert, und im Notfall halfen eben die Dolmetscher aus.“
Auch Biesenbachs Honnefer Kollege Max Kornfeld, in der örtlichen Einsatzeinheit für den Techniktrupp verantwortlich, kam persönlich mit den Aufgenommenen ins Gespräch. „Als ich am Infoschalter eingesetzt war, kam ein syrischer Flüchtling zu uns, der sein Deutsch verbessern wollte. Wir haben versucht, ihn einige Grundlagen unserer Sprache beizubringen. Das hat erstaunlich gut funktioniert – auch, weil er sehr wissbegierig war.“
Text: MHD