Bad Honnef | Das beschauliche Bad Honnef entwickelt sich immer mehr zu einem brodelnden Bürgerkessel. Nachdem letzte Woche die Läuferinnen und Läufer und gestern die Rhöndorfer Bürgerinnen und Bürger für die Sicherung der Weinberge am Drachenfels demonstriert haben, gehen am 10.9.2013 nun die Sportvereine auf die Straße. Das bestätigte der Sprecher des Runden Tisches Sport, Wilhelm Strohmeyer.
Der Protest richtet sich gegen die Hallennutzungsgebühren und für den Bau einer wettkampffähigen Sporthalle in Aegidienberg. Wie berichtet, hat der Rat beschlossen, dass Sportvereine an den Bewirtschaftungskosten beteiligt werden. Für manche nicht finanzstarke Vereine bedeutet das, dass sie ihren Betrieb einstellen müssen.
Sportler und Funktionäre wehren sich auch gegen die Gebühren, weil sie durch ihre ehrenamtliche Arbeit ohnehin einen finanziell bewertbaren Beitrag leisten. Müssten die Kommunen das Sportangebot alleine aufrechterhalten, käme es für sie viel teurer bzw. würde es dann keine Sportangebote mehr geben. Dabei sind die kommunalen Gesundheitskosten, die durch Sport erheblich vermindert werden, noch nicht berücksichtigt.
Auch der verschleppte Sporthallenbau in Aegidienberg liegt den Sportlern schwer im Magen. Auf Antrag der Allianz muss die Verwaltung derzeit sogar Kleinsthallenmodelle prüfen. Die nützen den Sportvereinen nichts, da sie bei weitem nicht den Bedarf befriedigen können. Viele Aktive müssen heute schon in Hallen benachbarter Städte und Gemeinden ausweichen, um trainieren zu können. In Extremfällen werden sogar potenzielle Neumitglieder abgewiesen, weil man ihnen keine Angebote machen kann.
Für den Bau der Halle steht der Stadt eine Spende von 500.000 EUR zur Verfügung. Sie verfällt, sollte das Projekt nicht bis Ende 2017 umgesetzt sein.