Bad Honnef | Die Niederlage gegen den SSV Homburg-Nümbrecht musste die Mannschaft von HFV-Trainer Carsten Klohe unter der Woche schnell wieder aus dem Kopf bekommen. Für den FV Bad Honnef stand zum ersten Mal seit elf Jahren ein Meisterschaftsderby gegen den TSV Germania Windeck auf dem Programm. Für beide Mannschaften ging es darum, die tabellarische Situation vorerst zu entschärfen.
TSV-Trainer Marcus Voike beklagte vor dem Spiel die vielen nicht zur Verfügung stehenden Spieler. Die Gastgeber mussten auf Akteure der Zweitvertretung und aus der eigenen U19 zurückgreifen, um genügend Spieler auf den Platz schicken zu können.
Etwas weniger dramatisch war die Situation beim HFV. Neben den Langzeitverletzten Marco Poetes (Muskelverletzung) und Benjamin Krayer (Aufbautraining) fehlten auch Patrick Quednau (krank) und Dominik Tiemeyer (Knieverletzung). Hakan Barcag half bei der Zwoten aus. Der Druck im Derby lag aufgrund der personellen Schwierigkeiten der Germanen dennoch bei den Gästen aus der Badestadt.
Hierbei kamen den Windeckern die schlechten Platzverhältnisse zu Gute. Auf einem tiefen und holprigen Naturrasen wollte sich zu keinem Zeitpunkt der ersten 45 Minuten ein wirkliches Fußballspiel entwickeln. Erster richtiger Aufreger der Partie war ein klares Handspiel eines TSV-Akteurs im eigenen Strafraum, welches von Schiedsrichter Cem Sayilgan übersehen wurde (28.).
Ansonsten waren Strafraumaktionen auf beiden Seiten Mangelware. Ein Torschuss mit dem schwachen Fuß linken Fuß durch Kevin Leisch war in der ersten Halbzeit das höchste der Gefühle aus Honnefer Sicht (39.). Kurz darauf rettete HFV-Keeper Marcel Gehrlein das Unentschieden durch eine Parade in die Kabinen (41.).
Nach dem Seitenwechsel flachte das ohnehin schon überschaubare Niveau weiter ab, was auch an einem mittlerweile kaum noch bespielbaren Rasen im Windecker Stadion lag. Beide Teams verstrickten sich im Mittelfeld und konnten keine Torchancen mehr herausspielen. Schnell war klar, dass der nächste Treffer das Spiel entscheiden würde.
Dieser gelang dann dem eingewechselten Windecker Tobias Selm in der 77. Minute des Spiels. Für ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage hatten die Honnefer nach 80 Minuten auf tiefem Rasen nicht mehr die nötige Kraft. Es blieb bis zum Schlusspfiff beim 1:0. Der erste Derbysieg nach elf Jahren ging nach Dattenfeld.
Durch die Niederlage rutschte der FV Bad Honnef erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz. Doch schon kommende Woche hat die Mannschaft von Carsten Klohe die Chance, gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf Wiedergutmachung zu leisten. Dann empfangen die Badestädter den FC Leverkusen im Stadion an der Menzenberger Straße.