Bad Honnef | Nach dem überzeugenden 3:0 Auswärtssieg beim SSV Homburg-Nümbrecht, wollte der FV Bad Honnef im heutigen Heimspiel gegen Germania Windeck unbedingt nachlegen. Das Spiel gegen den direkten Tabellennachbarn war die perfekte Gelegenheit, um sich weiter Luft im Kampf um den Klassenerhalt zu verschaffen. Doch die ohnehin schon angespannte Personalsituation hatte sich im Verlauf der vergangenen Trainingswoche weiter verschärft. Es war fraglich, ob der ausgedünnte Kader der Honnefer erneut zu einem Kraftakt à la Homburg-Nümbrecht fähig war.
Um die diversen Ausfälle zu kompensieren, schickte HFV-Coach Carsten Klohe mit Niels Bauer und Mikolaj Grabowski gleich zwei U19-Akteure von Beginn an auf den Platz. Alexander Baulig vertrat den angeschlagenen Marcel Gehrlein zwischen den Pfosten. Da auch die Gäste aus Windeck mit unzähligen Ausfällen zu kämpfen hatten, galt die problematische Personalsituation in beiden Lagern nicht als Ausrede.
Direkt nach dem Anpfiff der Partie nahmen die Grün-Weißen das Heft in die Hand und zeigten deutlich, dass die Mannschaft in diesem Heimspiel nichts zu verschenken hatte. Der HFV war in der Anfangsphase das aktivere Team, doch Torgefahr entstand aus der spielerischen Überlegenheit zunächst nicht.
So waren es schließlich die Gäste, die in der zwölften Minute zur ersten vielsprechenden Torgelegenheit kamen. Honnefs Gürsel Boztas klärte den Ball jedoch in höchster Not zur Ecke. Durch die sich nun häufenden Standardsituationen kamen die Windecker spürbar besser in die Partie. Zunächst musste sich HFV-Keeper Baulig gehörig strecken, um einen Heber der Gäste zu entschärfen (35.). Wenige Minuten später hatten die Badestädter Glück, als eine Bogenlampe das eigene Tor knapp verfehlte (41.). Es blieb bis zum Pausenpfiff beim torlosen Unentschieden, das aus Honnefer Sicht durchaus als glücklich beschrieben werden kann.
Direkt nach dem Seitenwechsel schienen die Grün-Weißen mit den Köpfen noch in der Kabine zu sein. Ein Angriff über die eigene linke Seite konnte nicht verteidigt werden. Der zunächst vom Pfosten des Honnefer Tores abgeprallte Ball musste von Windecks Marvin Hennecken nur noch in das leere Tor geschoben werden (46.).
Der HFV ließ sich durch den Gegentreffer nicht irritieren und gab den Gästen schon kurz darauf die passende Antwort. Nach einem Eckstoß von HFV-Kapitän Kevin Leisch behielt Milot Hakolli im Strafraum die Übersicht und erzielte mit der Hacke den umjubelten Ausgleichstreffer (49.).
Nach dem Gegentreffer hatten die Windecker den Grün-Weißen immer weniger entgegenzusetzen. Der HFV spielte mit hohem Tempo und großer Entschlossenheit, doch aus den vielen Offensivaktionen der Hausherren wollte kein zweites Tor entstehen. Beinahe wären die Badestädter in dieser Phase sogar in Rückstand geraten, doch Baulig blieb in einer „Eins gegen Eins-Situation“ der Sieger (70.).
Trotz der sich häufenden HFV-Torchancen fiel der inzwischen überfällige Führungstreffer erst in der 76. Spielminute. Mit seinem ersten Ballkontakt brachte der gerade eingewechselte A-Jugendspieler Ron Müller den Ball in den gegnerischen Strafraum. Dort gelang es den Windeckern nicht, die Situation zu klären. Marco Poetes fackelte nicht lang und beförderte die Kugel platziert in das Tor der Germanen (76.).
In der Schlussphase brachten die Honnefer die eigene Führung geschickt über die Zeit. Wirkliche Gefahr vor dem eigenen Strafraum sollte nicht mehr aufkommen. Trotz des hohen Kräfteverschleiß‘ ließen die Grün-Weißen Ball und Gegner weiter laufen und waren schlussendlich der verdiente Sieger, als Schiedsrichter Tobias Jochem die Partie beendete.
Der Sieg gegen Germania Windeck brachte für den FV Bad Honnef die benötigten ‚big points‘ im Kampf um den Klassenerhalt. Durch den Heimerfolg klettern die Badestädter erstmals seit dem dritten Spieltag wieder auf den achten Platz der Tabelle. Das Gastspiel beim FC Leverkusen am nächsten Spieltag ist nun die große Gelegenheit, sich weiter im gesicherten Tabellenmittelfeld zu etablieren.
Die Partie, die auf ungewohntem Ascheplatz stattfindet, wird für den dezimierten Honnefer Kader erneut zu einer Kraftprobe. Doch mit der Moral, die der HFV derzeit auf dem Platz zeigt, ist auch dann wieder alles möglich.