Bad Honnef-Selhof | „Wie können wir uns für mehr Menschlichkeit einsetzen?“ Mit dieser Frage beschäftigen sich zurzeit ca. 40 Schüler des Gymnasiums Schloss Hagerhof im Rahmen einer Kampagne des Jugendrotkreuz des DRK. Am Donnerstag und Freitag nehmen sie an einem zweitägigen Planspiel teil.
Mit der Kampagne sollen den Jugendlichen die Ziele des Humanitären Völkerrechts vermitteln werden. Schirmherr ist DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters.
Joachim Harting, Lehrer für Philosophie und Biologie und Organisator des Planspiels: „Wir wollen erreichen, dass unsere Schüler sich stärker mit humanitären Ideen, auch was die Probleme der Umsetzung auf global-politischer Ebene anbetrifft, auseinandersetzen. Dafür ist es wichtig zu lernen, sich in andere hineinzuversetzen und Situationen nicht nur aus der eigenen Perspektive zu betrachten. Zudem lassen sich anhand des Planspiels spielerisch Kenntnisse bezüglich des Humanitären Völkerrechts, der Konstruktion der UN und der Genfer Abkommen vermitteln und Einblicke in das Wesen der Diplomatie ermöglichen.“
In dem Planspiel geht es um einen Konflikt zwischen den beiden fiktiven afrikanischen Ländern Malea und der Provinz Lufar. Die beiden Länder kämpfen seit mehreren Monaten um Partizipation an Öleinnahmen. Ihre Armeen sind auf jeweils rund 300.000 Soldaten angewachsen, immer häufiger werden auch Kindersoldaten an die Front geschickt. Als Folge des Krieges und einer Dürreperiode stehen beide Länder nach Einschätzung von internationalen Beobachtern am Rande einer humanitären Katastrophe.
Die Schüler spielen Vertreter beider Länder und übernehmen außerdem die Rollen von Nongi, eines durch Flüchtlingsströme betroffenen Nachbarstaates, des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, Bonin, eines asiatischen Staates mit wirtschaftlichen Interessen in Afrika, der Medien und eines Vertreters Deutschlands. Sie erhalten dazu Hintergrundinformationen (u.a. zum Humanitären Völkerrecht und zu den Genfer Konventionen), Spielanleitungen, Rollenbeschreibungen und Geheiminformationen für die Konfliktparteien. So ausgestattet, gilt es schließlich im Rahmen von Pressekonferenzen und Verhandlungen eine Lösung für die beiden Länder zu finden. (J.H.)