Bad Honnnef | Kritik an der Sporthallendebatte üben die Bad Honnefer Grünen. Statt die Entscheidung belastbar vorzubereiten und zu begründen, würde fernab der Bürgerinnen und Bürger gestritten. Und das führe nicht zu einer Verbesserung des Sports, sondern bewege sich um die Frage: „Wer hat Recht?“
Ratsfrau Gabriele Clooth-Hoffmeister: „Wichtig ist allein, dass der Honnefer Sport – und auch gerade der Aegidienberger Sport – die bestmöglichen Wettkampfstätten erhält. Daran wird gemessen, ob die Politik das getan hat, was der Spender mit seinen großzügigen 500.000 Euro wollte und was die Bürgerschaft selbstverständlich erwartet.“
Die Grünen konkretisieren: Wenn alle Sportstätten in die Hand des Eigenbetriebs Freizeitbad Grafenwerth gelegt würden, welche finanziellen Mittel blieben diesem zum Bau einer Sportstätte? Diese Berechnung sei kein Zauberwerk, aber noch nicht angestellt: „Der Eigenbetrieb besitzt 46 Prozent der Bad Honnef AG und erhält hierfür absehbar Dividenden von nicht weniger als 750.000 EUR. Davon ist das Schwimmbad zu betreiben, was Kosten von gemittelt angenommenen 300.000 EUR entspricht. Weiter sind noch die Kosten der Honnefer Sportstätten in Abzug zu bringen“, so Clooth-Hoffmeister.
Das so erhaltene Ergebnis würde aufgestockt um Sportstättenbenutzungsgebühren und sonstige Mittel wie Sponsorengelder. Dann wisse der Rat, was der Eigenbetrieb über welche jährliche Belastung finanzieren kann. Der Sanierungsbedarf würde berücksichtigt und die verbleibende Summe würde für den Neubau eingesetzt. Auf diese Weise könne der Rat begründet beschließen, was die Stadt tatsächlich bauen kann.
Irritiert sind die Grünen, dass auch die neue Vorlage der Verwaltung ein solches übersichtliches Zahlenwerk nicht beinhaltet. Die „neue“ Vorlage sei nahezu die alte geblieben.
Clooth-Hoffmeister: „Wir erwarten, dass bis zur Ratssitzung Anfang Dezember diese Daten vorgelegt werden, damit nicht ein weiteres Mal eine Entscheidung unmöglich ist.“
Auf diese Weise könne auch die gegenwärtige Debatte beendet werden. Clooth-Hoffmeister: „Besonders stört mich die Frontstellung, die sich aus dieser Unklarheit ergeben hat. Da gibt es die Guten und dort die Verhinderer. Dabei wäre nichts, was wir derzeit beschließen können, belastbar. Das kann nicht sein und hat allerhöchstens die Qualität von Wahlkampfversprechen.“
Die Grünen appellieren an Bürgermeisterin Wally Feiden, in ihrer verbleibenden Amtszeit die von ihr geführte Verwaltung anzuhalten, nach fast drei Jahren die Berechnungsgrundlagen auf den Tisch zu legen. Dann könne der Honnefer Sport bestmöglich versorgt werden, ohne weiter Zeit zu verlieren.