Bad Honnef | Im Sommer 2012 wollte honnefshopping.de von Bürgerinnen und Bürgern wissen, wie gut sie sich über die Arbeit der politischen Parteien in Bad Honnef informiert fühlen.
73,6 Prozent der teilnehmenden User fühlten sich nicht genügend informiert, über 9,6 Prozent fühlten sich ausreichend informiert, 19,2 Prozent sehr gut informiert. Abgestimmt haben 72 User. Natürlich ist das kein repräsentatives Ergebnis, aber eventuell ein Hinweis, dass die Öffentlichkeitsarbeit der politischen Parteien noch nicht ganz optimal ist. Objektiv kann man auf den Internetseiten der Bad Honnefer Parteien feststellen, wie es um Aktualität und Ausführlichkeit bestellt ist.
honnefshopping.de hat alle Parteien um Stellungnahmen gebeten. Geantwortet haben die Grünen, die CDU und die FDP.
Lesen Sie heute, was Rainer Quink, Fraktionsvorsitzender der FDP in Bad Honnef, zur Kommunikation der Lokalpolitik und die Situation der Politiker sagt:
Hintergrundinformationen werden nicht mehr aufbereitet
„Dass die Menschen sich schlecht informiert fühlen, kann ich gut verstehen. Zunächst werden die Inhalte von Politik immer komplexer. Die Printmedien haben zudem für ihre Leser entschieden, dass sie sich nicht für Politik und schon gar nicht für Kommunalpolitik interessieren. Es ist doch auch viel schöner, von einem neuen Gartenteich mit einem halbseitigen Artikel zu berichten, als über eine Entscheidung des städtischen Haupt- und Finanzausschusses zu Elternbeiträgen für die Ganztagsschulen.
Wenn kommunalpolitische Berichterstattung stattfindet, dann werden in der Regel lediglich O-Töne geliefert. Hintergrundinformationen werden nicht mehr aufbereitet.
Erschreckend war in diesem Jahr die Berichterstattung zur Haushaltsberatung. Das muss doch jeden interessieren, der Steuern zahlt, weil er doch sicher wissen will, was mit seinem Beitrag zum Gemeinwohl passiert. Für die Zeitungen war das aber kein großes Thema. Die Berichterstattung war mehr als mäßig, so dürftig, wie noch niemals zuvor. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass es nicht mehr viel zu verteilen gibt.
Natürlich tragen wir selbst auch Schuld an dem Zustand. Wir versuchen zwar, relativ aktuell auf unserer Internetseite zu sein. Aber wie Sie schon konstatierten: Kommunalpolitik ist Ehrenamt. Also geht das Engagement von der Nicht-Berufszeit ab. Viele haben allerdings bereits eine berufliche Auslastung von 70% der Wachzeit.
Ein Weg ist da natürlich, die Aufgaben auf weitere Schultern zu übertragen. Aber es wird schwer, jemanden zur Mitarbeit zu gewinnen, wenn klar ist, dass er oder sie im Durchschnitt ein bis zwei Abende in der Woche investieren muss. Leider möchten immer mehr Menschen diese Bereitschaft nicht aufbringen. Politik steht hier in Konkurrenz zu Sport und anderen Vereinen.“
Morgen: Sebastian Wolff: „Als CDU wollen wir mehr über das Internet machen.“
7.11.2012