Bäd Honnef | Endlich bewegt sich was in puncto Transparenz beim Thema „Insel-Café“. Nachdem Ausschüsse und Stadtrat geheimnisvoll in nichtöffentlichen Sitzungen über die Zukunft des Kleinods befanden, ließ heute der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat, Klaus Munk, Dampf ab und dabei kam Betreiber Nolden schlecht weg.
„Wir sind – wie viele Bürger/innen und Besucher/innen unserer Stadt – sehr verärgert über die unseres Erachtens zuletzt völlig inakzeptable Führung des Inselcafes“, so Munk. „Welche Verdienste Herr Nolden in den früheren Jahren auch gehabt haben mag, der touristische Leuchtturm, der das Inselcafe hätte sein sollen, war es -zumindest zuletzt- nicht“.
Ein Schild „bei gutem Wetter geöffnet“ helfe niemandem, der bei einem spontanen Stadtaufenthalt und einem Besuch der guten Stube Grafenwerth vor verschlossenen Türen stehe.
Da Nolden aber „warum auch immer“ über einen „Letter of Intent“ der Stadtverwaltung zur Fortsetzung des alten Pachtvertrages verfüge, habe die SPD die Bemühungen der Bürgermeisterin um eine Vereinbarung begrüßt, die ein unkalkulierbares Prozess- und Kostenrisiko von der Stadt fernhalte und gleichzeitig deren Rechtsposition deutlich verbessere, so Munk.
Die in dem entsprechenden Entwurf vorgesehenen Verpflichtungen „des Herrn Nolden“ hätten es der Stadt ermöglicht, auf eine dem herausragenden Standort angemessene Geschäftsführung Einfluss zu nehmen. Munk vermutet, ohne „Letter of Intent“ wäre sicherlich mehr möglich gewesen.
Die Kompromisslösung sei aber allemal besser als ein langer Rechtsstreit mit hohem Risiko. Käme ein solches Verfahren, müsse man mit großer Wahrscheinlichkeit im kommenden Sommer von einem Verzicht auf Kaffee, Bier und Brezel auf Grafenwerth ausgehen.
Der aus Essen stammende Fraktionsvorsitzende befürchtet großen Schaden, sollte sich erst einmal die Schließung von Biergarten und Cafè bis ins Ruhrgebiet herumgesprochen haben. Dann könne man noch gar nicht absehen, wie lange es dauern würde, bis die dadurch ausbleibenden Gäste zurück kämen.
Munk: „Wirtschaftsförderung kann man nicht mit dem ‚Kopf durch die Wand‘ betreiben. Da bedarf es auch schon mal eines zähneknirschend akzeptierten Kompromisses.“
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