Bad Honnef | Hart gingen am Dienstag viele Teilnehmer des Runden Tisches des Sports mit der Verwaltung ins Gericht: Null Transparenz beim Thema Dreifachturnhalle Aegidienberg, nichts bewegt sich, scheinaktive Steuerungsgruppe.
Die Vermutung wurde laut, die Verwaltung wolle das Lösungsproblem schlicht aussitzen. Spekuliert wurde auch über die Ernsthaftigkeit, mit der die Bürgermeisterin das Projekt noch betreibe. Schließlich habe sie sich in einem Zeitungsinterview nicht zur Turnhalle geäußert, obwohl sie nach ihren noch wichtigsten Aufgaben als Bürgermeisterin gefragt worden sei.
Persönlich betroffen zeigte sich heute Wally Feiden. „Dass ich gefragt werde, ob ich nach wie vor dieses Projekt unterstütze, kränkt mich. Es ist ‚mein Baby‘ „, sagte sie auf Nachfrage von honnefshopping.de. Sie müsse nicht in jeder Rede, in jedem Interview beteuern, dass sie die Halle wolle. Und ebenso wie die Teilnehmer des Runden Tisches ist sie der Auffassung, dass eine professionelle Projektleitung nötig ist. Das sei für sie überhaupt keine Frage.
Nicht verstehen kann die Bürgermeisterin Vorwürfe der Intransparenz. Bei allem Verständnis für die Ungeduld der Politik, könne sie die Kritik an der Verwaltung nicht nachvollziehen. Wenn der Haushalt konsolidiert werden soll, könnten zwangsläufig nicht mehr „zügig auch wichtigste Projekte begonnen und abgearbeitet werden. Soll daran auf einmal die Verwaltung allein Schuld sein? Ist das fair? Sobald die Verwaltung nach ordentlicher Prüfung denkbarer Lösungen zu belastbaren Ergebnissen gekommen ist, werden diese den zuständigen Gremien vorgelegt, dort beraten und entschieden“, so Feiden.
Bei aller „modernen Vorliebe für Transparenz“ müsse eine Verwaltung auch mal ungestört arbeiten können, vor allem unter den schwierigen haushaltsbedingten Voraussetzungen.
Bürgermeisterin Feiden bestätigte, dass sie sich mit den zuständigen Fachdiensten interessante Hallen mit einem innovativen baulichen und betriebstechnischen Ansatz anschauen werde. Ein jetzt geplanter Besuch in Lünen fände auf Verwaltungsebene statt, es sei ein Behördentermin mit Investoren. Bislang sei es üblich, dass die Verwaltung nach Beschluss im Rat Ergebnisse und Alternativlösungen erarbeite und den politischen Gremien zum Beschluss vorlege. An dieser Regelung möchte sie festhalten.
Mit dieser Feststellung reagierte Wally Feiden auf eine Forderung des Runden Tisches, Mitglieder der Steuerungsgruppe sollten an diesen Informationsfahrten teilnehmen.
Feiden: „Transparenz und Beteiligung ja – sobald Weichenstellungen erforderlich werden. An dem Punkt sind wir zu meinem großen Bedauern leider noch nicht.“