Stadt Siebengebirge | Das Siebengebirge bietet Mehrwert. In schnödem Gelb tuckerte die Band „Break the Butterfly“ mit ihrem Kleinbus gestern aufs europäische Festland, zurück fährt sie mit einem Kunstwerk. Während die Schotten in den Lemmerzwerken die Halle 3 rockten, gestaltete der Künstler Yerey Prieto-Schäfer mal eben das Reisemobil per Sprühdose um. Unterstützt wurde er von Freundin Noemi.
„Wir könnten ja das Auto der Band bemalen“, hätte Frontman Cameron Barnes gesagt, nachdem er Yereys irres Graffiti an der Außenwand der Halle 3 gesehen hatte. Dort findet zurzeit die XXL-Ausstellung „Große Kunst in großen Hallen“ statt. Bei Tageslicht ging es ans Werk. Als das Auto fertig war, hatte die Sonne allerdings längst für den Mond Platz gemacht.
Während einer Auftrittspause schaute sich Cameron das Auto an und war überwältigt von den Fähigkeiten des Schülers, der als Bad Honnefer in Königswinter seine kreative Heimat gefunden hat.
Zweifellos war die „Halle 3“ das Highlight der diesjährigen 7MM. Kein anderer Veranstaltungsort bot eine solch eindrucksvolle Atmosphäre und diese räumlichen Möglichkeiten – und ein Manneken Pis, das sein Geschäft zu Scottish Folkrock machte. Schon jetzt ist klar: Wird die Halle abgerissen, vergibt Königswinter die Riesenchance, das Siebengebirge zu einem Mekka für Kultur-Avantgardisten zu machen – ein Stück Zukunft, das Bad Honnef, Königswinter und die Region ganz weit nach vorne bringen würde.
In 19 Kneipen, Restaurants, Hotels spielten am Samstag die Musiker wieder für kleines Geld. Und auch die Besucher mussten nicht tief in die Tasche greifen: Fünf EUR für eine Karte, incl. Shuttle-Bus und freier Eintritt überall.
Seit langem machte das Wetter richtig gut mit und gefühlt knubbelten sich die Musikfans (nach ersten Infos über 2200) diesmal noch mehr als in den letzten Jahren. Völlig überrascht vom Ansturm war der Wassersportverein Bad Honnef, deren Mitglieder erst einmal tief durchatmen mussten. Dann lief es wie am Schnürchen. Daran hatte auch die Band DANGEROUS COMFORT ihren Anteil, die mit Power-Frontfrau Natalie Vorrath noch die letzten Wellen im toten Rheinarm mobilisierte.
Außerdem: Bassist der Gruppe ist Bad Honnefs Infrastruktur-Chef Rudolf Flachs. Dass mit dieser Besetzung nichts schiefgehen konnte, war auch Bürgermeister Otto Neuhoff klar, der sich im Bootshaus sichtlich wohl fühlte. Mitsingen wollte er allerdings diesmal nicht.
Weitere Infos folgen.