Bad Honnef | Ein Sommer des Missvergnügens könnte vielen Autofahrern der Region bevorstehen. Gerade Bad Honnefer und Königswinterer Bürger, die täglich nach Bonn fahren müssen, haben sich auf endlose Stauungen einzustellen. Darauf weisen die Honnefer Kreistagsabgeordneten hin.
Klaus Döhl und Jörg Erich Haselier raten Arbeitnehmern aus dem Siebengebirge, sich auf erhebliche Probleme während der Ferienzeit einzustellen, wenn an der Bonner Nordbrücke Sanierungsarbeiten ausgeführt werden. Verglichen mit den schon jetzt nervenden Beeinträchtigungen durch die Arbeiten auf der Südbrücke seien dann noch weit größere Probleme zu erwarten.
Wenn es tatsächlich zu einer Verengung auf nur eine Fahrspur je Fahrtrichtung auf der viel befahrenen Nordbrücke kommen sollte, drohten chaotische Verhältnisse nicht nur auf den Autobahnen der Region sondern auch auf allen in Frage kommenden Ausweichstrecken.
Die negativen Folgen beschränken sich laut Döhl keineswegs auf die Pendler. Auch die Gewerbetreibenden in der Region müsten unter dem Verkehrschaos leiden. Handwerker könnten Termine nicht einhalten, Lieferungen kämen zu spät und manch ein Verbraucher würde seine Fahrten auf das Nötigste beschränken, zum Nachteil des Einzelhandels.
Daher unterstützen Haselier und Döhl den Appell, den Landrat Kühn und alle Bürgermeister des Rhein-Sieg-Kreises an die Landesregierung gerichtet haben. Um Schlimmeres zu verhindern müsse sollte während der Bauarbeiten ein zweispurigenrVerkehrsfluß in beide Richtungen ermöglicht werden.
„Nun rächt es sich, daß über Jahre versäumt wurde, das Verkehrsnetz der Region der wachsenden Bevölkerung und der gestiegenen Mobilität anzupassen. Seit vielen Jahren setzt sich der Rhein-Sieg-Kreis für den Bau der sogenannten Südtangente ein, leider ohne Erfolg“, so die CDU-Politiker. Gäbe es die Südtangente, wären die Probleme beherrschbar und die Bürger aus dem Siebengebirge müssten im Sommer nicht den absehbaren Dauerstau aushalten. Daher sei es auch nach Ansicht des CDU-Bürgermeisterkandidaten Sebastian Wolff nur zu begrüßen, die Aufnahme der Südtangente in den Bundesverkehrswegeplan zu prüfen.
Sebastian Wolff, der seit Beginn der Woche unzählige Anrufe aus der Bad Honnefer Bürgerschaft wegen der aktuellen Verkehrssituation erhalten habe, kritisiert zudem, dass auf der Südbrücke die Arbeiten am Abend eingestellt werden. Wolff: „Dienst nach Vorschrift geht gar nicht. An der Südbrücke muß Tag und Nacht gearbeitet werden.“
Mir fehlt bei den ganzen Verlautbarungen der Politiker allerdings auch der Ansatz der Verkehrsvermeidung durch entsprechende Wirtschafts-/Raumplanungen. Wenn sämtliche hinzukommende Arbeitsplätze nur nach Bonn orientiert werden, muss man sich über steigende Verkehrszahlen nicht wundern. Hier sollte neben Überlegungen zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur auch über eine Dislozierung der Arbeitspläte nachgedacht werden. Warum können hinzukommende Arbeitsplätze nicht besser in die Region verteilt werden, wie z. B. auch nach BAd Honnef?