Bad Honnef | Alleinerziehende Mütter und Väter, aber auch Eltern, die in einer Familie zusammenleben, möchten mehr arbeiten. Dieses Ergebnisse der Elternbefragung zur Betreuungssituation von Kindern in Bad Honnef überrascht nicht wirklich, stellt aber enorme Anforderungen an die Betreuungsstruktur der Stadt.
Denn: Fehlen Betreuungsplätze, werden die Wünsche der Befragten nicht in Erfüllung gehen können, weniger Eltern werden von auswärts nach Bad Honnef ziehen.
Um den tatsächlichen Ist-Stand zu ermitteln, führte das Bündnis für Familie im Oktober 2012 federführend eine Befragung zum Thema Kinderbetreuung durch. Beteiligt waren ebenfalls der Stadtjugendring und der Stadtelternrat. 2000 Fragebögen wurden zur Verfügung gestellt, 661 Familien füllten die Fragebögen aus. Somit konnten Angaben zu über 1000 Kindern (53 Prozent) gewonnen werden.
Im allgemeinen sind die Eltern mit dem Betreuungsangebot zufrieden, Auf einer Notenskala von 1-6 vergaben sie die Note 2,3. Am unzufriedensten sind die Eltern mit dem U3-Angebot. Die Verfasserinnen des Umfrageberichtes vermuten, dass dies auf das zu knappe Angebot und die mäßige Ausstattung zurückzuführen sei.
Eindeutig ist der Bedarf an Plätzen in der Offenen Ganztagsschule (OGS). Im nächsten Schuljahr will mehr als die Hälfte der Eltern von einzuschulenden Kindern diese Betreuungsmöglichkeit in Anspruch nehmen.
Insgesamt ist der außerhäusliche Betreuungsbedarf in Bad Honnef sehr groß. Während Kitas und Tagesmütter den Bedarf für 3-6-Jährige zu 100 Prozent abdecken, sind es bei den unter 1-Jährigen nur noch 10 Prozent. Ebenfalls populär sind erweiterte Betreuungszeiten. So wünscht sich fast die Hälfte aller Eltern eine durchgehende Betreuungsmöglichkeit währen der Schulferien. Besonders Alleinerziehende sind an erweiterten Öffnungszeiten vor 8 Uhr und nach 16 Uhr interessiert.
Weitaus höher als prognostiziert ist in Bad Honnef der Bedarf an U3-Plätzen. Während die offiziellen Zahlen in NRW davon ausgehen, dass nur jedes 3. infrage kommende Kind angemeldet wird, sind es in Bad Honnef doppelt so viele Eltern, die ihre Kinder anmelden wollen.
Die Befragung, die innerhalb von zwei Wochen durchgeführt wurde, ergab aber auch, dass Mütter immer noch hauptverantwortlich für die Kinderbetreuung zuständig sind – unabhängig von Berufstätigkeit. Positiv: Eltern können auf ein gut funktionierendes Betreuungsnetzwerk, das aus Familie, Freunden und Bekannten besteht, zurückgreifen.
Umfrage Übersicht
Umfragedetails
6.11.2012