„Nur mit kontraproduktiven Ideen lässt sich der Haushalt wirklich nicht sanieren“
Bad Honnef | Seit Eröffnung von EDEKA Klein müssen die Geschäfte am Aegidiusplatz noch härter um ihre Existenz kämpfen. Nun will die Stadt auch noch Parkgebühren von den Kunden kassieren. Das will der Gewerbekreis verhindern.
In einem harschen Brief an Bürgermeister Otto Neuhoff machte Gewerbekreis-Vorsitzender Jörg Adelt im Namen der Mitglieder das Stadtoberhaupt auf die schwierige Situation aufmerksam. Seit EDEKA vor fünf Jahren auf die grüne Wiese gezogen sei, hätten es besonders die Gewerbetreibenden am Aegidiusplatz nicht unbedingt leichter. Wenn jetzt das kostenlose Parken als Vorteil auch noch wegfiele, „kann das nicht im Interesse der Bevölkerung sein“, so Adelt, der Neuhoff daran erinnert, dass Kunden bei Discountern umsonst parken können.
Schon heute stünden am Aegidiusplatz 850 Quadratmeter Gewerbefläche frei, würde die Stadt Parkgebühren erheben, sei zu erwarten, dass „weiter Kaufkraft abwandert und wir als Gewerbesteuerzahler der Stadt dann ausfallen“. Um das zu verhindern, gebe es nur eine Chance: der Platz müsse zu einem ansehnlichen und kommunikativen Zentrum ausgebaut werden.
Adelt fordert vom Bürgermeister, er solle die Parkgebühr-Maßnahmen unter diesen Gesichtspunkten überdenken – für die Bürger, die Unternehmer und die Zukunft des Aegidiusplatzes. „Nur mit kontraproduktiven Ideen lässt sich der Haushalt wirklich nicht sanieren“, mahnt der Gewerbekreis-Vorsitzende.
Am 12.1.2016, 18 Uhr, beschäftigt sich der Bezirksausschuss im Restaurant „Markt 1“ mit der Zukunft des Aegidiusplatzes.
Foto: Frank-D. Hilfert
Der Bürger finanziert zuerst mit seinen Steuergeldern den Bau des Parkplatzes, danach mit seinen Steuergeldern die „Bewirtschaftung“ durch die Stadtverwaltung, danach mit seinen Steuergeldern die Parkgebührenautomaten, und dann kann er sich für einen bestimmten Zeitraum seinen Parkplatz mieten. Sollte er die Mietzeit überschreiten, wird ein von ihm über Steuermittel finanzierter Ordnungsamtmitarbeiter die Forderung eintreiben, geniales System.
So bleibt die Verwaltung im Dialog.